Ein Denkmal für Stephan Grohe

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16 Jahre Rundumversorgung für die pflegebedürftige Mutter

Ein Denkmal für Stephan Grohe

 Das findet man nur selten: die Mutterliebe der jungen Jahre wird durch die aufopferungsvolle Pflege der eigenen Mutter bis zu ihrem Tode vergolten. Viele Dokumente in der Wohnung Stephan Grohes zeugen von seinem zähen Kampf, Frau Elisabeth Grohe nicht so schnell den Weg alles Irdischen gehen zu lassen.

 Es begann sehr kritisch zu werden, als die Renovierung ihrer Wohnung an der Friedrich-Ebert-Str. anstand. Mit Altersdemenz geschlagen befürchteten Sie und Ihr Sohn das Schlimmste bei einer Wohnveränderung, die natürlich zur völligen Orientierungslosigkeit hätte führen können. Viele Beteiligte halfen hier eine gute Lösung herbeizufühen.

Weitere Konfliktbereich ergaben sich dadurch, dass Frau Grohe mehr Pflegeaufwand benötigte, als bei den knapp bemessenen Geldern für Pflegehilfsmittel zu finanzieren waren. Hier wurde sogar eine Petition gestartet, um gegen die Inko-Pauschale Einwände zu erheben.

Der letzte große Konflikt zwei Monate vor ihrem Tode betraf die Hilfeverweigerung eines zu Hilfe gerufenen Notarztes. Er meinte, dass die stark ausgetrocknete alte Dame nun einfach sterben sollte. Sohn Stephan hatte derzeit sogar Anzeige erstattet. Diese wurde aber mittlerweile niedergeschlagen.

Niedergeschlagen ist natürlich Stephan Grohe, der sich so intensiv für seine pflegebedürftige Mutter eingesetzt hatte, wie es nicht so selbstverständlich geworden ist in unserer Gesellschaft. Das Ziel all seines Bemühens ist nicht mehr, aber die Erinnerung an Zuneigung, Liebe, Zuwendung und Kampf um Ihr Leben bleibt und gereicht einem solchen Sohn zu höchster Ehre.

Ludger Klein-Ridder